22. - 26.12.2019: Cuenca

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22. - 26.12.2019: Cuenca

Maria und Umberto - die Campingplatzbesitzer - begrüßen uns herzlich. Außer uns ist nur ein anderes Wohnmobil vor Ort. Der eigentliche Stellplatz ist nicht sehr groß, obwohl das Gelände schon viel Platz hat. Aber der Boden ist an einigen Stellen sehr feucht und in der Vergangenheit ist hier wohl das ein oder andere Wohnmobil im Matsch versunken. Umberto hat entsprechend Steine herangeschafft und es gibt Platz für ca. vier Wohnmobile unten. Man könnte auch noch näher ans Haus auf eine obere Stellfläche fahren, aber die Bäume in der Zufahrt haben tiefhängende Äste und wir wollen uns nicht das ganze Dach zerkratzen.

Der Campingplatz ist ansonsten gut ausgestattet. Es gibt eine kleine Küche, ein sehr sauberes Badezimmer mit einer tollen, heißen Dusche, Trinkwasser aus dem Hahn, Strom für die Wohnmobile (110 und 220V) und sogar eine Art Dumpstation - ein offenes Rohr im Boden, indem ich unsere Toilette entleeren kann. Alles super - hier können wir also wunderbar die nächsten 11 Tage und Nächte aushalten. Wir brauchen nach der langen Reise eh mal eine längere Pause an einer Stelle.

In Cuenca waren wir 2002 während unserer damaligen Kumuka-Tour schon einmal, hatten aber damals nur einen Tag zum Sightseeing. Schön, dass wir jetzt viel mehr Zeit haben, denn die Stadt ist absolut sehenswert und hat sehr viel zu bieten.

Der Campingplatz liegt 4km vom historischen Stadtzentrum entfernt, immer geradeaus die Avenida Loja runter. Wir könnten einen Bus nehmen, aber Bewegung tut gut und so laufen wir diese Strecke hin und zurück fast jeden Tag. Helen rechnet aus, dass wir am Ende auf fast 100km kommen. Sehr sportlich!

Um die Ecke von unserem Campingplatz gibt es ein Privathaus, dass von zwei Hunden tagsüber bewacht wird. Wir laufen nichts ahnend am ersten Nachmittag an dem Grundstück mit hoher Mauer vorbei ... WUFF ... ein sehr sportlicher Boxer springt direkt neben Helens Kopf an der Mauer hoch und erschreckt uns fast zu Tode! Im Gegensatz zu seinem Kollegen, der aggressiv gegen das Metalltor donnert, ist der Boxer nur auf Spielen aus. Er springt und springt und springt ... wie ein Flummi ... immer wieder an der Mauer hoch ... zum Totlachen. Nach einer Weile haben wir Mitleid mit ihm und gehen weiter, denn er wäre vermutlich irgendwann mit Schwächeanfall umgefallen. Aufhören wollte er jedenfalls - solange wir auf der anderen Seite der Mauer stehen - nicht. In den nächsten Tagen schleichen wir uns dann mucksmäuschenstill an diesem Grundstück vorbei, damit er sich nicht wieder verausgaben muss. Ich wünschte, wir hätten diese Energie!

Sightseeing in Cuenca ist ein echtes Vergnügen. Überall gibt es wunderschöne, koloniale Hausfassaden, Gebäude und Kirchen ... und das nicht nur im historischen Zentrum, das 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, sondern auch in anderen Stadtteilen. Die Stadt ist obendrein sehr sauber und ist gespickt mit tollen Cafés und Restaurants. Die Bevölkerung ist eine gesunde Mischung aus Indigenen und modernen Ecuadorianern, hier und da sieht man auch den ein oder anderen Nordamerikanischen Auswanderer, der diese Stadt zur seiner neuen Heimat gemacht hat.

Zwei Tage vor Weihnachten ist in der Stadt richtig was los. Das Militär übt auf den Straßen und in der riesigen, neuen Kathedrale das Marschieren - Uniform und Schuhe sind auf Hochglanz poliert. Spielzeug und Süßigkeiten werden an jeder Straßenecke verkauft und die Plätze und Balkone sind mit Weihnachtsdeko geschmückt. Nachts ist Cuenca wunderbar angeleuchtet. Zu Weihnachten hat man insgesamt 660.000 Lichtfiguren installiert - alles super fotogen. Es macht richtig Spaß hier jeden Tag auf Erkundungstour zu gehen!

Wir erfahren mehr oder weniger ein paar Tage vorher, dass am Heiligabend hier in Cuenca die größte Weihnachtsprozession in ganz Ecuador stattfindet - 15.000 Teilnehmer werden erwartet und über 100.000 sollen am Straßenrand stehen. Wussten wir vorab gar nicht!

Entsprechend stellen wir uns den Wecker auf 7 Uhr, denn um 9 Uhr soll die Prozession beginnen. Kurz nach 8 Uhr machen wir uns also auf den Weg in die Innenstadt. Es wird ein echt langer Tag - denn das Spektakel dauert fast 9 Stunden! Am Ende sind wir total geschlaucht, aber echt begeistert! Was für ein farbenfrohes und fröhliches Familienereignis, an dem Groß und Klein einen riesigen Spaß haben. Wir lassen hier einfach mal unsere Bilder und das folgende Video für sich sprechen. Echt super!


Tolle Weihnachtsparade in Cuenca!

Die nächsten zwei Tage müssen wir uns erst einmal erholen und verbringen die restlichen Feiertage ganz entspannt in Winnietwo. Per WhatsApp und Skype wünschen wir unseren Familien und Freunden FROHE WEIHNACHTEN und halten auch mit den anderen Campingnachbarn (inzwischen stehen wir hier mit vier Wohnmobilen) einen Schnack. Marc und Herlinde geben uns tolle Tipps zu Japan - ein Land, dass wir noch nicht bereist haben, was aber recht einfach sein soll, denn man kann dort relativ günstig Wohnmobile mieten.