15. - 27.01.2022: Finca Zuasinca - Guaduas - Honda - Armero - Cali - Silvia - Ipiales - Ibarra

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Nach 520 Tagen auf der Finca Zuasinca verlassen wir nun Barichara. Die Landesgrenze zu Ecuador ist seit 4 Wochen offen! Tränenreich verabschieden wir uns von allen. Wie sagt Helen so schön: Wir sind als Fremde gekommen und gehen als Teil der Familie. Schnief!

Vor uns liegen 1.500km bis zur Grenze und wir planen dafür etwas mehr als eine Woche. Irgendwie fühlt es sich komisch an mit Winnietwo die Feldwege zu fahren, die wir sonst immer jeden Nachmittag zu Fuß gelaufen sind. Aber nach wenigen Minuten verspüren wir ein Gefühl der Freiheit - endlich können wir wieder selbstbestimmt reisen. Auch wenn die Pandemie noch nicht vorbei ist.

Nach einer Übernachtung bei einer Tankstelle, die wir schon von unseren Kurztrips nach Bogotá kennen, geht es am Sonntag nordwestlich an der Hauptstadt vorbei in Richtung Honda. Durchs Fenster können wir sehen, dass alle Restaurants proppenvoll sind. Es scheint, als wäre ganz Bogotá am Sonntagmittag ausgegangen. Niemand trägt Maske oder hält Abstand. Alles "Back to normal" - wir sind erstaunt.

Wir parken für die Nacht in Guaduas - ein kleines, recht nettes Kolonialdorf. Am nächsten morgen fahren wir 80km weiter nach Honda. Das Kolonialdorf liegt in einem Tal an Rio Magdalena. Es ist schweineheiß, aber ein Spaziergang durch diesen sehr hübschen Ort lohnt sich. Und am selben Nachmittag machen wir noch einen kurzen Stopp in Armero, heute ein Geisterdorf, in dem 1985 20.000 Menschen bei einem Vulkanausbruch ums Leben kamen.

  Wir verbringen eine schwüle Nacht auf einer Tankstelle kurz vor Ibague und fahren von dort aus wieder hoch in die Berge. Die Strecke zwischen Ibague und Armenia ist berüchtigt! In der Vergangenheit hat man für die xxxkm locker mehr als 5 bis 7 Stunden gebraucht. Enge Kurven, einspurig in beide Richtungen, Überholen verboten ... wer da hinter den LKWs festhing, brauchte viel Geduld.

In den letzten Jahren wurden aber Tunnel und Brücken gebaut und ab xxxDorf ist die Strecke jetzt zweispurig in beide Richtungen. Wer nach Osten fährt nutzt die neuen Tunnel und Brücken, Richtung Westen geht es für uns auf der alten, kurvigen Straße, aber die langsamen Laster lassen sich gut überholen. Wir brauchen weniger als 2 Stunden dafür und kommen rechtzeitig beim Tambo El Eden an, um dort das Wifi für das Pokalspiel Köln gegen den HSV zu nutzen. Hamburg gewinnt dramatisch im Elfmeterschießen und steht im Viertelfinale. Yeepeh!!

Anschließend geht es weiter in Richtung Süden. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir eine große Tankstelle, die ein Restaurant hat, das sehr gutes Essen serviert. Wir holen uns zwei Schalen Reis mit Fleisch und Gemüse und bekommen auch noch eine kostenlose Dusche dazu. Leider ist sie nicht sehr heiß, aber nach den letzten 3 Tage bei Temperaturen von 35°C sehr angenehm und erfrischend!

Am nächsten Tag besuchen wir in Cali erneut Henrys Werkstatt. Hier waren wir vor zwei Jahren schon einmal für ein paar Reparaturen. Unsere Achsenmanschette und das Getriebeöl müssen dieses Mal gewechselt werden. Henry erzählt uns über seine Erfahrungen während der Pandemie. Er bezahlte seine Angestellten während des 2-monatigen Lockdowns und bekam dann eine Sondergenehmigung, wieder zu öffnen, damit seine Angestellten Geld verdienen konnten! Sonst hätte er seine treuen Leute vermutlich verloren.

Kurz vor Sonnenuntergang ist alles fertig und wir peilen erneut eine Tankstelle südlich der Stadt für die Nacht an. Cali ist nicht gerade das sicherste Pflaster in Kolumbien. Laut GPS geht es auf der Panamericana mitten durch Cali. Nach nur 10 Minuten Fahrt bleiben wir urplötzlich in einem dichten Stau hängen. Ein Nachtmarkt erstreckt sich über zwei Straßenblöcke und es wimmelt nur so vor lauter Menschen, Lieferwagen und Karren, die die Ware zu den Ständen am Straßenrand bringen. Verkehr von allen Seiten sorgt für Stop and Go und Chaos - unglaublich, aber auch faszinierend!

Wir werden fast mit Schweineblut beschmiert von einem Mann, der einen ganzen Kadaver an uns vorbeiträgt. Kaum haben wir uns durch den Nachtmarkt durchgewühlt, ist die Straße zwar frei von Verkehr, aber die Straßenlaternen und einige Ampel funktionieren nicht. Wir sehen im Dunkeln fast gar nichts! Gefährlich, denn es gibt Topes und Schlaglöcher überall! Für die 15km von der Werkstatt zur Tankstelle brauchen wir fast eine Stunde. Nebenan gibt es ein großes Restaurant und wir bestellen zwei leckere Teller mit gegrilltem Fleisch.

Am nächsten Tag fahren wir zum Campingplatz La Bonanza nahe Silvia, wo wir vor zwei Jahren auch schon einmal waren und bleiben drei Nächte. Wir hatten immer mal wieder Kontakt mit den Besitzern Kika und Anouar während der Pandemie und es ist großartig, sie wiederzusehen. Dort treffen wir auch Silvia und Richard, die gerade eine Coronainfektion durchmachen. Von ihnen bekommen wir auch aktuelle Informationen zum Grenzübergang in Rumichaca und die Koordinaten zu einem PCR-Testlabor in Ipiales.

  Wir verlassen La Bonanza an einem Sonntag, um dem Lastwagenverkehr auf der Panamericana auszuweichen. In Popayán stoppen wir kurz beim Jumbo-Supermarkt. Wir haben noch reichlich Kolumbianische Pesos und decken uns mit Süßigkeiten ein. Die Panamericana ist wie erwartet leer und wir rollen gut durch die Berge. Einige Straßenabschnitte, die vor zwei Jahren noch richtig schlecht waren, sind inzwischen frisch geteert und glatt wie ein Kinderpopo! Zwischen Pesto und Ipiales gibt es jetzt sogar einen vierspurigen Highway - nur die letzten 30km sind noch nicht ganz fertig. Super!

  Wir kommen am frühen Nachmittag in Ipiales an und fahren direct zum Clinizad Labor. Innerhalb von 1,5 Stunden machen wir unseren allerersten Corona-Test!!! Der Papierkram dauert fast eine Stunde. Das Bohren in dem einen Nasenloch ist weniger schlimm, als wir erwartet haben. Es brennt aber für einige Sekunden wie Feuer. Pro Person kostet er uns 165.000 Pesos (umgerechnet ca. 40€) und das Ergebnis sollen wir per Email innerhalb von 24 Stunden bekommen. Gut, denn für die Einreise nach Ecuador ist der negative PCR-Test nur 48 Stunden nach Abnahme der Probe gültig.

Während wir auf das Ergebnis warten, parken wir für zwei Nächte am Teleferico (Seilbahnstation) von Las Lajas. Wir waren vor zwei Jahren schon mal hier, sind aber dieses Mal die einzigen Canper. Trotz schlechtem Wetter laufen wir am nächsten Tag zur Kirche runter und müssen dann anschließend die Seilbahn wieder nach oben nehmen, denn es regnet am Nachmittag in Strömen. Abends bekommen wir unser PCR-Ergebnis und atmen erleichtert auf, wir sind negativ ... nicht, dass wir was anderes erwartet haben!

Am nächsten Morgen verbringe ich zwei Stunden am Laptop, um die Online-Formulare für den Grenzübertritt auszufüllen. Sowohl Kolumbien als auch Ecuador bestehen auf das Anmelden vor dem Grenzübergang mit entsprechenden Gesundheitsangaben. Das soll an der Grenze Zeit sparen. Die nette Kassiererin an der Seilbahn drückt sie mir obendrein noch aus. Sicher ist sicher. Den PCR-Test brauchen wir auch in Papierform zum Abstempeln an der Grenze.

Dort kommen wir dann um 12-20 Uhr an. Wir hatten keine Ahnung, was uns erwarten würde. Im Vorfeld haben wir von Leuten gehört, denen eine hohe Geldstrafe auferlegt wurde, weil sie zu lange in Kolumbien während der Pandemie geblieben waren. Obwohl ja niemand rausfahren konnte, weil Ecuador die ganze Zeit geschlossen war, während Kolumbien im Mai 2021 seine Grenzen geöffnet hatte.

  Ich gebe als erstes unsere Fahrzeuggenehmigung beim DIAN-Schalter ab. Das dauert ganze zwei Sekunden!!! Keinerlei Nachfragen ... ein kurzer Blick aufs Blatt und ein Dankeschön für die Abgabe ... fertig! Jetzt brauchen wir nur noch die Ausreisestempel in unseren Pässen. Und hier fing dann der Ärger an!

Am Eingang zur Migration wird kurz das ausgedruckte CheckMig-Formular angeschaut, dann geht es weiter zum Schalter. Die Halle ist zu unserem Erstaunen leer, wir dachten, dass so kurz nach der Grenzöffnung eigentlich der Teufel los sein müsste. Der Beamte guckt nach unserem Einreisestempel - genau vor 2 Jahren am 26. Januar 2020 war das der Fall! Er schüttelt den Kopf und sagt, wir müssen in den zweiten Stock zum Büro für Ausländer, das aber erst um 14 Uhr nach der Mittagspause wieder aufmacht. Uns droht eine Strafe! Shit! Wir verbringen die 90 Minuten im Auto und stärken uns mit Kaffee und Kuchen.

  Kurz nach 14 Uhr fragt ein dicker Grenzbeamter uns - nicht gerade freundlich guckend - was wir wollen und führt uns dann ohne weitere Worte in den zweiten Stock. Hinsetzen und warten! Er fummelt anschließend auf seinem Schreibtisch rum und sucht nach Arbeit ... sich um uns kümmern ist offensichtlich nicht seine Aufgabe. Aus dem Eckbüro kommt der Chef und geht grußlos an uns mit Zahnseide und Zahnbürste in der Hand vorbei zum Klo. Das Mittagessen muss erst einmal aus den Zahnlücken gepult werden. Wir gucken uns an, rollen mit den Augen ... das kann dauern!

10 Minuten später kommt der dritte Beamte mit einer jungen Ausländerin ins Büro. Er fragt uns, warum wir hier sind. Wir schildern kurz unsere Situation. Er erklärt uns darauf hin, dass wir eine Strafe von etwa 550.000 Pesos (ca. 125$) pro Person zahlen müssen, dieses muss aber dann noch genau von einem Anwalt in Ipiales entschieden werden ... vor morgen kommen wir nicht über die Grenze. Shit! Dann ist auch der PCR Test nicht mehr gültig! Wir protestieren natürlich sofort. Was können wir dafür, dass die Grenze nicht offen war?

Man merkt ihm an, dass er diese Diskussion in den letzten 4 Wochen schon häufiger geführt hat, ihm aber rechtlich die Hände gebunden sind, uns einfach so über die Grenze zu lassen. Stattdessen sagt er, es gäbe noch eine zweite Option für uns ... wir könnten auch abgeschoben werden! Oh Mann, das hört sich ja richtig schlimm an. Wohin? Nach Guantanamo?

  "Abgeschoben? Wohin?" Antwort: Ecuador. Super, da wollen wir doch hin!!

Nächste Frage - "Wann können wir einreisen?" Antwort: Heute. Super!

Letzte Frage - "Wie viel wird das denn kosten?" Antwort: Nichts! Perfekt! Machen wir!!

Er ist sichtlich überrascht, dass wir darüber glücklich sind!! Einen Nachteil hätte die Abschiebung nämlich: wir sind ein Jahr oder vielleicht auch nur 6 Monate für eine Wiedereinreise nach Kolumbien gesperrt. Auch das muss noch ein Anwalt entscheiden. Wir bekommen da eine Email, die wir dann beantworten müssen. Ich frage nach, wann die kommt. Heute? Morgen? Nein, das dauert. Mit den Händen zeigt er uns wie dick der Stapel auf seinem Schreibtisch ist mit Fällen, wie dem unseren. Pfffffft ... da kommt nie was, denken wir sofort ... er weiß das auch! Wir bleiben bei der Deportation ... hatten wir auch noch nie! Außerdem müssen wir das nächste Mal vielleicht ein Visum für Kolumbien bei einem Konsulat beantragen, bevor wir an die Grenze kommen, aber auch da ist er sich nicht sicher!

Er muss sich aber erst einmal um die junge Frau kümmern, bevor er uns in den Computer eingeben kann. Der Dicke sucht immer noch nach Arbeit und dreht Däumchen, warum kann der das nicht machen, fragen wir uns. Die junge Frau ist ebenfalls sichtlich genervt. Sie spricht fließend Spanisch und Deutsch! Wir kommen ins Gespräch. Sascha ist Französin mit englischen Wurzel und hat als 17-jährige mal 2 Jahre auf St. Pauli gelebt.

Sie hat den Fehler gemacht zu glauben, sie hätte 3 Monate in Kolumbien und ist an die Grenze für eine Verlängerung auf weitere 3 Monate gekommen. Aber, es sind offiziell nur neunzig Tage, nicht drei Monate und weil Oktober und Dezember beide 31 Tage haben, ist sie bereits 92 Tage im Land, zwei mehr als erlaubt. Um es kurz zu machen, sie erhält die gleiche Geldstrafe wie wir und wir waren 2 Jahre im Land! Das ist doch eine echte Frechheit! Leider kann sie nicht die Option mit der Abschiebung wahrnehmen, weil sie all ihre Sachen bei Freunden in Kolumbien gelassen hat.

Ihr Bußgeldverfahren wird nun ein oder zwei Tage dauern, da nach Eingabe der Persondaten in den Computer die Entscheidung darüber in einem anderen Büro in Ipiales fällt. Das Ergebnis wird per E-Mail verschickt, einschließlich des Bußgeldbetrags, der dann vor der Rückkehr an die Grenze bei einer Bank bezahlt werden muss!

Der Beamte braucht über eine Stunde am Computer für die Französin, mehrere Formulare zum Unterschreiben müssen ausgedruckt werden. Wir warten und warten. Endlich komme ich dran. Das gleiche Prozedere startet von vorne. Insgesamt sind es 6 Seiten. Bei der ersten versuche ich noch zu lesen, was ich denn da jeweils unterschreibe, aber es sind rechtliche Texte mit vielen Paragraphenangaben ... ich verstehe nix! Ich frage nach und der Beamte sagt mir, ich würde hiermit bestätigen, dass ich bin, wer ich bin und das mein Name richtig ist. Ich gucke genauer hin und da steht Kristen statt Kirsten. Also muss er alles noch einmal korrigieren und erneut ausdrucken!! Nach 90 Minuten (!!!) bin ich fertig. Fix und fertig!!!

Es ist zwischen 16.30 Uhr, als er mit Helens Papierkram anfängt. Um 17 Uhr schließt offiziell die Grenze. Wir werden es nicht schaffen! Machen die das jetzt mit Absicht?

Und jetzt wird es richtig lustig! Ein vierter Beamter kommt mit einem großen Paket ins Büro. Es enthält einen Drucker. Dann beginnt er damit den Drucker abzubauen, auf dem gerade Saschas und meine Formulare ausgedruckt wurden, obwohl der doch perfekt funktionierte! Wir gucken uns alarmiert und entsetzt an! Nicht jetzt! Um Himmels willen! Und auch unser Beamter guckt seinen Kollegen entgeistert an. Was soll das denn?

Der neue Drucker wird angeschlossen und funktioniert natürlich nicht. Hektik kommt auf, Telefonate werden geführt, der Boss kommt aus dem Eckbüro, guckt auf die Uhr und dann böse auf seine Leute! Macht hinne, ich will pünktlich nach Hause! Unserem Mann stehen jetzt die Schweißperlen auf der Stirn. Wir wissen nicht, ob wir lachen oder heulen sollen. Ich überlege kurz, ob ich mir selbst mal schnell den Drucker angucken sollte. Lieber nicht!

  2 weitere Beamte kommen - inzwischen sind es 6 im Büro!!! - und versuchen den Drucker zum Laufen zu bringen. Jetzt schreitet Dicker endlich zur Tat. Nach einem kurzen Wortwechsel mit seinen Kollegen fordert er uns mit einer Handbewegung auf ihm zu folgen. Häh? Wir sollen unsere PCR Test mitbringen. Wir verlassen das Gebäude in Richtung Grenzbrücke und auf einmal kann Dicker sogar sprechen und das sogar ein wenig auf Englisch!

  Mitten auf der Brücke hat Ecuador einen kleinen Stand aufgebaut, an dem die PCR Tests gecheckt und abgestempelt werden. Ab 17 Uhr sind sie nicht mehr da und ohne den Stempel kann man nicht nach Ecuador einreisen. Dicker erklärt uns, dass die Migration und der Zoll für die Fahrzeugpapiere länger geöffnet sind und wir auch nach 17 Uhr noch über die Grenze kommen. Was für eine gute Tat von ihm - die einzige an diesem Tag! Und er ist auf einmal richtig freundlich zu uns und hält uns sogar die Tür auf!

  Zurück im Büro ... der Drucker funktioniert immer noch nicht! Die hellsten Leuchten sind das hier an der Grenze wahrlich nicht! Na ja, entweder haben sie 2 Jahre gar nicht gearbeitet oder sind erst frisch vor 6 Wochen eingestellt worden und noch neu im Job. Wir haben inzwischen fast Mitleid mit ihnen und sind gespannt, was noch alles passieren wird.

   Eine halbe Stunde später sind Helens Papiere fertig, sie werden eine Etage tiefer am Schalter ausgedrückt. Helen macht sich gar nicht erst die Mühe irgendetwas zu kontrollieren und setzt ihren Willy an die entsprechenden Stellen. Wir wetten 1 Million Pesos, dass wir da nie was hören werden.

   Endlich bekommen wir auch unseren Ausreisestempel in unsere Pässe - das hat ja NUR 5,5 Stunden gedauert! Brav bedanken wir uns und wollen endlich gehen, da hat er doch noch eine Überraschung für uns im petto - er möchte ein Foto von uns Dreien machen und gibt uns zwei in Plastik eingewickelte OP-Gesichtsmasken in einer feierlichen Übergabe!! Ein Kollege macht mit dem Handy das Bild! Unglaublich, aber wir lächeln trotzdem in die Kamera! Völkerverständigung, Weltfrieden usw. Wie auch immer - wir sind einfach froh, dass wir es geschafft haben, ohne eine saftige Geldstrafe zu bezahlen.

  Wir tauschen noch schnell die restlichen kolumbianischen Pesos in Dollar, und fahren über die Brücke nach Ecuador. Dort dauert es keine 25 Minuten, bis wir unsere Pässe abgestempelt und unsere Fahrzeuggenehmigung bekommen haben. Willkommen in Ecuador!!

Es ist inzwischen fast dunkel, aber wir können an der Grenze nicht wirklich gut übernachten, also fahren wir los und steuern die erste Tankstelle an. Aber diese und auch die nächsten sind alle mit Absperrbändern geschlossen! Am Ende fahren wir noch über 2 Stunden im Dunkeln durch die Berge, bevor wir zu einer großen Tankstelle mit LKW-Parkplatz kommen, die 24 Stunden geöffnet ist. Wir sind hungrig und erschöpft! Was für Tag! Zum Glück gibt es auf der anderen Straßenseite ein paar Restaurants und wir kaufen eine große Portion Hühnchen mit Pommes, Reis, Linsen und Salat! Lecker!

Die Nacht ist erstaunlich ruhig und wir setzen am nächsten morgen unsere Fahrt nach Ibarra fort. Dort müssen wir im Supermarkt erst einmal unsere Vorräte auffüllen und sind total überfordert. Zwei Jahre lang hatten wir nur die kleinen Geschäfte in Barichara, jetzt ist die Auswahl beim Supermaxi erschlagend für uns! Es gibt obendrein 4 verschiedene Preissysteme und Einbahnstraßenverkehr für die Einkaufswagen (Corona bedingt).

Gut, dass der Campingplatz von Hans (Finca Sommerwind) nur um die Ecke liegt, wir müssen uns erholen und bleiben die nächsten 8 Nächte. Dazu mehr im nächsten Bericht!