12. - 13.02.2022: Cuyabeno Reservat - Dschungel Tour

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Unser Wecker klingelt um 5.15 Uhr. Helen hat die ganze Nacht eh nicht geschlafen, ich nur ein paar Stunden. Schnell eine Tasse Tee zum wachwerden. Draußen wird es langsam hell. Pünktlich um 6 Uhr treffen wir uns mit dem Ranger und gehen runter zur Bootsrampe. Ich drücke ihm noch 10$ Trinkgeld für seine Bemühungen von gestern in die Hand - ohne ihn wäre das heute nicht möglich gewesen!

15 Minuten später kommt das Boot von der Tucán Lodge und Ronald - unser persönlicher Guide für die gesamte Zeit - begrüßt uns. Zusammen mit Gabriel - dem Bootsfahrer - kauft er noch schnell ein paar Flaschen Trinkwasser in dem kleinen Laden bei der Puente Cuyabeno und dann geht es auch schon los für uns.

Die 1 1/2-stündige Bootsfahrt auf dem Río Cuyobeno gefällt uns super. Anfangs fahren wir die engen Flussbiegungen noch im leichten Nebel und es ist kühl, aber unsere Schutzwesten lassen den Fahrtwind nicht durch und wir können uns ganz entspannt zurücklehnen und diese wahnsinnige Natur voll genießen. Hier und da zeigt Ronald uns einen Vogel. In einem der Bäume soll auch ein roter Brüllaffe sein, aber außer einem großen schwarzen Fleck an einem Baumstamm können wir nicht viel ausmachen. Leider bleibt auch keine Zeit, um mal anzuhalten, denn das Frühstück wartet schon auf uns in der Tucán Lodge.

Um Punkt 8 Uhr morgens kommen wir da an und schmeißen nur ganz schnell unsere Rucksäcke in die Hütte, bevor es schon zum Frühstück geht - Rührei, hausgemachtes Brot, Marmelade und Saft. Am Nebentisch sitzen die anderen Gäste der Lodge: ein Deutscher, zwei Österreicher, ein Spanier und ein Costa-Ricaner.

Die Tucán Lodge verfügt insgesamt über 10 Gästehütten, alle mit 4 Betten und eigenem Bad ausgestattet. Alles sehr einfach und rustikal, aber sehr sauber und die Matratzen sind auch bequem. Mehr brauchen wir eh nicht! Carlos, der Guide der anderen, fragt uns, ob wir mit zu dem indigenen Dorf laufen wollen, um den Schamanen zu treffen, aber wir lehnen ab. Das haben wir vor 20 Jahren schon einmal in der Nähe von Tena gemacht. Stattdessen machen wir mit Ronald eine 3-stündige Wanderung durch den Dschungel rund um die Tucán Lodge.

Zum Glück werden wir hier mit Gummistiefeln ausgestattet, denn seit 5 Tagen hat die Regenzeit angefangen und der schmale Pfad ist an einigen Stellen super matschig und voller Schlamm - nicht einfach zu laufen und echt anstrengend! Aber wir sehen richtig viel und Ronald ist ein echt guter Guide mit einem feinen Auge. Er sieht einfach alles, kann sogar von vielen Tieren die Geräusche nachahmen. Er kann wohl ein bisschen Englisch, merkt aber schnell, dass wir das ganze auch gut auf Spanisch verstehen. Über 1 Jahr hat er an einer Uni studiert und alles zur Flora und Fauna in der Amazonasregion gelernt. Nach der bestandenen Prüfung hat er seine Lizenz bekommen und arbeitet seit 3 Jahren hier in Cuyabeno. Er ist ein ruhiger Charakter mit einer sanften Stimme und viel Humor. Und man merkt ihm bei jedem Meter an, dass er selbst total fasziniert von dieser unglaublich schönen Natur ist. Wir mögen ihn sofort!

Man kann gar nicht im Detail alles schreiben, was wir auf dieser Wanderung entdeckt und gelernt haben. Einfach mal in unser Video schauen! Highlight des Morgens waren aber die 5 oder 6 Riesenotter, die urplötzlich aus dem nichts neben uns im Fluss ihre Köpfe rausstrecken und mal gucken, wer denn da gerade im Wald herumstampft. Leider fokussiert die Kamera nicht richtig! Wir erfahren aber später von den anderen, die schon ein paar Tage hier sind, dass sie keine gesehen haben. Mal wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen!

Mit zunehmender Zeit bekommt Helen immer mehr Probleme ihre Füße im dicken Schlamm zu bewegen. Man darf auf keinen Fall stehen bleiben, denn der Schlamm ist dick und schwer und wer stehen bleibt, bekommt den Gummistiefel nicht mehr rausgezogen. Warum haben wir nicht unsere Wanderstöcke mitgenommen? Die hätten uns viel Halt gegeben, denn hier kann man sich auf keinen Fall an den Bäumen festhalten ... diese sind voller fieser Stacheln! AUA!

Bei einem besonders großen Schlammstück fragt mich Ronald, ob er mal ein Video von uns beiden machen soll. Claro, si! Es kommt, wie es kommen musste ... Helen dreht einen besonderen Stunt! Kamera läuft ... Action ... Helen wühlt sich durch den Schlamm (sieht aus wie Hulk, der mit seinen dicken Armen wedelt!) ... sie wird immer langsamer und hat Mühe ihre Gummistiefel aus dem Schlamm zu ziehen ... einer bleibt stecken ... Helen fällt zur Seite um ... voll in die stacheligen Pflanzen (AUA!) ... sie kann sich gerade noch wieder selbst aufrichten, aber der Gummistiefel steckt immer noch fest ... Helen verliert die Balance und fällt auf den Arsch! Shit!

Ich versuche noch den Fall aufzuhalten, kann aber nur noch den Rucksack auf Helens Rücken ergreifen. Anschließend habe ich große Mühe sie überhaupt wieder nach oben zu bekommen. Leider hat sich Ronald auch erschreckt und macht die Kamera aus, um uns zu helfen! Helen wiegt ein paar Kilo mehr ... die Hose und Gummistiefel sind voller Schlamm! Und es sind noch mindesten 1 1/2 Stunden Rückweg bis zur Lodge - eine Abkürzung gibt es nicht! Jetzt wird es noch schwerer für Helen, aber Ronald ist echt süß und nimmt sie teilweise an die Hand. Ich laufe dahinter und lassen vor meinen Augen den Fall immer wieder ablaufen ... ich kann einfach nicht anders ... ich muss andauernd lachen! Helen sieht es aber auch mit Humor! Man ist eh nass vom Schweiß, der uns in Strömen bei der sehr hohen Luftfeuchtigkeit läuft. Bei Helen quietscht es jetzt in den Gummistiefeln und mit dem Anheben der Beine über auf dem Weg liegenden Baumstämme klappt es auch nicht mehr so gut, aber wir machen trotzdem weiter und finden noch allerlei interessante Insekten und Pflanzen auf dem Weg.

Zurück in der Lodge müssen wir uns mit dem Wasserschlauch erst einmal die Gummistiefel sauber machen. Helen geht dann anschließend mit ihren dreckigen Klamotten direkt unter die Dusche ... braune Streifen an der Unterhose werden sichtbar! :) Zum Glück scheint am Nachmittag die Sonne und Helen kann draußen ihre Klamotten über die Mittagszeit trocknen, denn wir haben keinen weiteren Ersatz! Helen und Ronald schauen sich anschließend das Video vom Sturz an und schmeißen sich weg ... echt lustig! Aber beide sind im Geheimen froh, dass nichts ernsthaftes passiert ist. Wir sind mit Abstand die Ältesten hier!

Das Mittagessen ist super lecker. Zwei Frauen arbeiten hier in der großen Küche und alles wird frisch zubereitet. Den Anfang macht ein Yucca-Ball mit würzigem Karotten-Dipp. Anschließend gibt es gefüllte und überbackene Aubergine mit Käse (überraschend gut, wir sind normalerweise kein Fan davon!) und Schweinefleisch in einer Soße mit Reis und Kartoffeln. Richtig gut und genau die Stärkung, die wir jetzt nach dem anstrengenden und langen Morgen brauchen!

Nach dem Mittagessen ist für uns eine Pause angesagt und wir ziehen uns in unsere Hütte zurück und entspannen uns eine Stunde lang mit vielen Tassen Tee und Kaffee. Wir haben heute morgen so geschwitzt und müssen erst einmal wieder hydrieren. Die anderen sind noch unterwegs und es ist herrlich ruhig hier in der Lodge. Es gibt keine Motorengeräusche ... nur die Geräusche des Dschungels. Herrlich!

Eigentlich sollten wir um 15.30 Uhr ins Boot steigen, um das hiesige Flusssystem zu erkunden, aber die anderen sind immer noch nicht zurück und wir müssen warten. Kein Problem, denn selbst vom Bootssteg aus sieht man immer was interessantes hier im Dschungel! Eine Stunde später kommen die anderen dann zurück. Sie sind auch kaputt von ihrer morgendlichen Wanderung zum Dorf. Sofia erzählt mir, dass sie sich bei der "Heilung des Schamanen" geopfert hat. Er fragte, wer Schmerzen hat und Sofia hat sich mutig mit ihren Knieschmerzen gemeldet. Darauf hin wurde sie dann fast von Pflanzenbüscheln erschlagen. Anschließend tat alles mehr weh als vorher, aber das hat sie für sich behalten. Trotzdem soll es ein sehr interessanter Ausflug gewesen sein.

Wir genießen erneut ganze alleine - nur mit Ronald und Gabriel - unsere Bootstour und sehen richtig viel: Amazonasdelfine, Tukane, einen Saki-Affen, Hoatzins (auch Stinky Turkey genannt) und vieles mehr. Eine Stunde vor Sonnenuntergang überqueren wir die Laguna Grande - ein riesiger See, der aber vor 5 Tagen nicht mal Wasser hatte ... unglaublich! Auf der anderen Seite der Lagune steigen wir an Land aus und laufen 5 Minuten. Uns kommen mehrere Touristen entgegen, die irgendwo in den anderen 15 Lodges untergebracht sind. Eine 5m lange Anakonda ist hier schon seit Wochen sichtbar, aber wir haben heute leider Pech und sehen nur den allerletzten Meter von ihr, denn der Rest ist unter einem gefallenen Baumstamm versteckt. Schade! Wir haben diese Riesenschlange noch nie gesehen und hatten natürlich mehr erhofft, aber das ist halt Natur! Wenn man auf Bestellung alles sehen würde, dann wäre es ja auch nichts besonderes mehr, oder?

Anschließend geht es langsam mit dem Boot wieder in die Mitte der Laguna Grande. Mehrere andere Boote warten da schon und einige Touristen sind ins Wasser gesprungen. Uns ist nicht danach! Stattdessen genießen wir die Ruhe und die Spiegelung auf der Lagune. Wunderschöne knorpelige Bäume stehen im Wasser - ein toller Anblick. Wir alle warten auf den Sonnenuntergang, aber leider ist es sehr wolkig und es gibt keine schöne Verfärbung. Man kann nicht alles haben!

Dann wird es dunkel und bevor wir auf die Suche nach Kaimanen gehen, erklimmt Gabriel noch einen dieser tollen Bäume. Er klettert ganz nach oben und zückt sein SmartPhone. Angeblich ist das hier im Cuyabeno Reservat die einzige Stelle mit Empfang und er schickt eine WhatsApp an Mama, damit sie weiß, dass es ihm gut geht!

Dann rasen wir im Dunkeln über die Lagune und zurück in das Flusssystem. Ronald hat eine super starke Taschenlampe auf dem Kopf und hält Ausschau nach den Augen der Kaimane. Es gibt drei Arten hier und die größte ist der Schwarze Kaiman, der bis zu 6m lang werden kann. Es ist richtig aufregend und spannend. Man hört neben dem Motorgeräusch das extrem laute Pfeifen der Grillen und ansonsten ist es stockdüster um uns herum ... spukig! ... vor allem, wenn man weiß, was da gerade alles im Fluss nach Beute jagt. Wir entdecken einen Brillenkauz und mehrere Kaimane. Gabriel fängt sogar einen kleinen und hat auch seinen Spaß an der Entdeckungsreise. Die einmalige Landschaft ist sogar für Leute, die eigentlich das ganze Jahr hier arbeiten, immer wieder neu und spannend!

Gabriel sieht eigentlich noch wir ein Jugendlicher aus, aber er fährt das Boot mit einer Sicherheit und Professionalität ... Wahnsinn! Wir können buchstäblich gar nichts sehen ... es ist Pechschwarz vor unseren Augen, aber er fährt in voller Fahrt zurück zur Lodge und das bei diesen vielen Biegungen im Fluss. Ich frage ihn, wie er das macht? Er zuckt nur mit den Schultern und sagt, dass er jede Kurve in seinem Gehirn abgespeichert hat und hier im Schlaf fahren könnte.

Gegen 19.30 Uhr sind wir wieder bei der Lodge - voller neuer Eindrücke und Begeisterung für diese außergewöhnliche Natur. Uns bleibt gerade einmal Zeit kurz zur Toilette zu gehen, dann heißt es schon wieder Gummistiefel anziehen, denn noch vor dem Abendessen erkunden wir rund um die Lodge mit Taschenlampen die Bäume, Büsche und Hütten nach Insekten. Habe ich schon erwähnt, dass wir in 30 Stunden (8 davon nachts im Bett!) alles reinpacken, was die anderen an zwei oder drei Tagen gemacht haben?

Die Nachttour ist gute 30 Minuten lang und wir sehen mehrfach Vogelspinnen und andere interessante Insekten. Sie werden alle vom Licht der Lodge angezogen und deshalb müssen wir gar nicht weit laufen. Die Gummistiefel haben wir auch nur zum Schutz an ... falls man aus Versehen auf eine Vogelspinne tritt!

Wir sind nach der Tour gerade dabei unsere Gummistiefel wieder in das dafür vorgesehene Schuhregal zu hängen, da entdecken wir direkt an der Wand vom Schuppen neben den Stiefeln eine riesige Baumvogelspinne. Sie ist größer, als unsere ganze Hand und mit Haaren überseht. Wow! Ich mache ein Video von ihr und urplötzlich springt sie zur Seite und versucht eine Motte zu fangen. Helen und ich haben uns total erschreckt! Oaaahhh, das hat echt schon was gruseliges, ist aber auch richtig faszinierend. Wir zeigen den anderen später das Video und die zucken an der gleichen Stelle zurück!

Überglücklich von diesem tollen und spannenden Tag setzen wir uns mit den anderen zum Abendessen hin. Ganz romantisch mit echten Kerzen auf dem Tisch und den Dschungelgeräuschen im Hintergrund! Es gibt eine leckere Quinoa-Kartoffel-Karotten-Suppe vorweg. Gefolgt von gebratenen Kochbananen in einer herzhaften Soße und Reis. Der Nachtisch ist ein leckerer Kuchen. Nach dem Essen kommen wir noch mit dem Deutschen ins Gespräch. Er ist Notarzt und gibt uns einen kleinen Einblick in seinen Alltag in der Corona-Zeit. Nach den zwei anstrengenden Jahren musste er erst einmal für eine längere Zeit in den Urlaub, um sich psychisch und physisch wieder zu erholen. Er ist 5 Nächte hier und kommt sich vor wie in einer anderen Welt - kein Telefon, kein Internet, keine Hektik, kein Stress ... Natur pur! Sie Seele heilt ganz langsam wieder!

Helen fallen langsam die Augen zu. Gestern nicht geschlafen und heute dieser vollgepackte und anstrengende Tag ... sie kann nicht mehr und will nur noch ins Bett. Den anderen geht es genauso! Eine tolle Gruppe von jungen Leuten, die hierher gekommen sind, um die Natur zu genießen. Die anderen Boote, die wir auf der Laguna Grande getroffen haben, waren zum Teil voll von Leuten, die in Partylaune waren. Es wurde laut gegrölt beim Tollen im Wasser.

In der Tucán Lodge ist ab 22 Uhr keiner mehr draußen, alle sind in ihren Hütten und absolute Ruhe kehrt ein ... nur das laute Pfeifen der Grillen ist in der Nacht zu hören. Helen hat kaum den Kopf auf dem Kissen, da ist sie schon eingeschlafen. Bei mir dauert es noch lange. Ich bin einfach im Kopf noch zu sehr mit dem beschäftigt, was wir heute alles gesehen haben und die Geräusche des Dschungels lassen mich fast in einen meditativen Zustand fallen - wunderschön! Einer dieser vielen Momente in unserem Leben, wo ich einfach nur dankbar bin, dass wir das erleben dürfen. Unser Planet ist einfach voller Wunder! Heute ist uns mal wieder ganz besonders bewusst geworden, dass in der Natur eine echte Balance herrscht. Alles hängt voneinander ab und die vielen Symbiosen der verschiedenen Lebensformen sind einfach nur beeindruckend. Warum bekommen wir Menschen das nicht hin? Aber damit will ich mich heute Nacht nicht weiter beschäftigen. Ich freue mich schon auf den nächsten Tag hier im Cuyabeno Reservat, auch wenn wir bereits um 5.25 Uhr aufstehen müssen.

Denn noch vor dem Frühstück steigen wir zwei nur mit Ronald in ein kleines Kanu und er paddelt uns durch die Flussverzweigungen. In dieser wunderbaren Stille - ohne das laute Motorengeräusch! - können wir die vielen Vogelgesänge ganz laut und deutlich im Dschungel hören. Es hallt sogar ein bisschen nach. Peaceful! Auf unserem Video geben wir wunderbar diese Stimmung wieder! Erneut sehen wir einen großen Tukan, viele Hoatzins, einen Kardinal und viele andere Vögel. Darunter auch der sehr laute Oropendola (Stirnvogel). Diese Morgentour ist von allem, was wir bis dato hier gemacht haben, die beste! Einfach nur genial! Besser kann man den Dschungel nicht erleben!

Kurz vor 8 Uhr gibt es Frühstück - 2 gekochte Eier, hausgemachtes Brot, Marmelade und Melone. Anschließend packen wir schnell unsere Sachen zusammen, denn um 9.15 Uhr müssen wir uns leider schon wieder von der Tucán Lodge verabschieden. Sofia und Kilian, aus Österreich, sitzen im selben Boot und wollen auch nicht gehen. Sie waren drei Nächte hier und auch total begeistert. Aber auf der Rückfahrt zur Puente Cuyabeno hat der Gott der Natur noch ein weiteres Highlight für uns im petto ... eine große Gruppe von Totenkopf- und roten Kapuzineraffen springt von einer Seite des Flusses über die Äste der Bäume zur anderen und wir beobachten das Geschehen direkt über uns. Die Babies krallen sich auf dem Rücken der Mama fest und ab geht's ... huuuuuuiiiiiii!

Gegen 11 Uhr sind wir dann wieder bei der Ranger Station ... Seufz! ... wir hätten doch noch eine längere Tour buchen sollen. Auf uns wartet Winnietwo in der sonnigen Hitze. Auf Sofia und Kilian schon der Bus nach Quito - die beiden haben jetzt noch eine 12-stündige Fahrt vor sich, wollen sich aber noch ganz schnell mal unser Zuhause anschauen. Wir verabschieden uns ganz herzlich von Ronald und Gabriel. Ronald hatte uns nach dem Frühstück sogar noch ein Foto-Buch über alle Tiere aus dem Cuyabeno Reservat mit entsprechenden Infos geschenkt! Danke für diese tolle Tour!

Wir beschließen noch eine Nacht bei der Ranger Station stehen zu bleiben. Wir können hier alle unsere Batterien und Handys aufladen und ich wollte nebenbei die gemachten Bilder und Videos auf den Computer runterladen, aber der lässt sich partout nicht mehr starten. Ich starte ihn gefühlte 100 Mal in allen verschiedenen Einstellungen, die ich so kenne, aber ich sehe immer nur einen grauen Bildschirm oder eine Fehlermeldung, die mich aber nicht weiter bringt. Scheiße, der Laptop hat nach 10 Jahren seinen Geist aufgegeben! Ausgerechnet jetzt! Na ja, shit happens!

Nach dem Nachmittagskaffee fahren wir mit Winnietwo die Straße hinter der Brücke weiter, um ihn mit dem Fahrtwind ein wenig abzukühlen. Eine super Idee, denn schon nach wenigen Minuten muss Helen am Straßenrand anhalten ... ich habe Tukane in den Bäumen entdeckt. Erst einen, dann zwei und dann sogar vier in einem Baum! Nach der Fahrt springen wir zur Abkühlung in den Fluss ... ist ganz schön kalt das Wasser ... aber eine herrliche Erfrischung. Im Amazonas findet man wenig Duschen, aber dafür klare Flussläufe oder Wasserfälle zum Baden.